Die unterschiedlichen Demenzarten
Die unterschiedlichen Demenzarten – und wie wir darauf eingehen können
Demenz ist nicht gleich Demenz
Viele Menschen sprechen einfach von „der Demenz“. Doch Demenz ist kein einheitliches Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die das Gehirn auf unterschiedliche Weise betreffen.
Das Wissen um diese Unterschiede hilft, Verhalten besser zu verstehen – und liebevoller zu begleiten.
1. Alzheimer-Demenz – das schleichende Vergessen
Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Form.
Typisch ist ein langsamer Beginn: Erst lässt das Kurzzeitgedächtnis nach, später auch Orientierung und Sprache.
Im Alltag hilft es, Routinen zu stärken und Informationen ruhig zu wiederholen.
Eine freundliche Struktur gibt Sicherheit und mindert Angst.
2. Vaskuläre Demenz – wenn die Durchblutung gestört ist
Hier kommt es durch kleine Schlaganfälle oder Durchblutungsstörungen zu Schädigungen im Gehirn.
Das Denken wirkt manchmal „treppenförmig“: gute und schlechte Tage wechseln sich ab.
Wichtig ist, Geduld und Zeit zu geben – Druck verschlimmert die Symptome.
Auch körperliche Aktivität und gesunde Ernährung unterstützen den Verlauf positiv.
3. Frontotemporale Demenz – wenn Verhalten sich verändert
Bei dieser Form stehen weniger Gedächtnisprobleme, sondern Verhaltensänderungen im Vordergrund: Taktlosigkeit, Impulsivität oder fehlendes Einfühlungsvermögen können auftreten.
Für Angehörige ist das besonders belastend, weil der Mensch sich „anders“ verhält.
Hier gilt: Ruhe bewahren, klare Strukturen schaffen und Grenzen freundlich, aber bestimmt halten.
4. Lewy-Body-Demenz – zwischen Wachheit und Verwirrung
Diese Form ähnelt teils der Alzheimer-Demenz, aber Betroffene erleben zusätzlich Halluzinationen und stark wechselnde Wachheitsphasen.
Oft treten Bewegungsstörungen auf.
Hilfreich ist ein ruhiges Umfeld mit vertrauten Reizen und Vermeidung von Überforderung.
Wichtig: bestimmte Medikamente (z. B. Neuroleptika) können hier gefährlich sein – immer ärztlich abklären!
5. Gemischte Formen
Gerade im höheren Alter treten Mischformen auf, meist Alzheimer- und vaskuläre Komponenten.
Deshalb ist jede Demenz individuell – und jede Begleitung braucht Flexibilität.
Wie wir bei „Zuhause pflegen“ damit umgehen
Wir begegnen jeder Form von Demenz mit Achtsamkeit und Wissen um ihre Besonderheiten.
Verständnis für die jeweilige Ursache hilft, Situationen besser einzuschätzen – und Angehörige gezielt zu entlasten.
Denn jede Demenz ist anders, aber eines bleibt gleich: Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Fazit
Demenz hat viele Gesichter.
Wer die Unterschiede kennt, kann mitfühlender, sicherer und individueller begleiten.
Und genau darin liegt die Stärke einer einfühlsamen, fachlich fundierten Pflege.




